Ein Kommentar von Sonja Joas-Führer
Am Mittwoch war ich bei einem Vortrag vom Dialogforum Augsburg über die Klima-Thematik, wozu ich meine Eindrücke im Nachgang schildern möchte.
Der Begriff „Widerlegt“ schallt mir jetzt noch mit gemischten Gefühlen in den Ohren, als Dr. Fleischmann bei seinem Vortrag „Klimawandel – Wirklichkeit und Ursachen und die Fakten“ am Mittwoch, 24.1. in der Stadtbibliothek Augsburg mit seinen Thesen gegen die gängigen Thesen zum Klimawandel und deren Kipppunkte argumentierte. Erst war ich als Zuhörer und Laie erleichtert, berührt von den vielen Gedankenanregungen, nun doch keine Sorge über einen Klimawandel haben zu müssen, da ja alles nur Panikmache sei. Ein grundsätzliches Lob an den Redner, dass er sich so intensiv und vehement mit dem schwierigen Klima-Thema befasst hat. Schließlich ist es gut, sich mit Dingen zu befassen, die einem wichtig sind und die gesellschaftlich im Zentrum sind. Doch sehr froh und dankbar bin ich für die kritischen Wort-Meldungen am Ende der Veranstaltung, für die leider nicht genug Raum für einen fairen Diskurs war. Die emotional aufgeladene Atmosphäre war deutlich zu spüren.
Das Dumme bei der ganzen Klima-Sache ist, dass der gemeine Mensch kein Expertenwissen darüber hat. Auch dass es so viele Untersuchungs-Daten gibt, die es selbst für Experten schwierig macht, einen roten Faden zu sehen. Dann ist noch die Frage, worauf sich der rote Faden bezieht und ob der rote Faden vielleicht ja aus dem Zusammenhang herausgenommen wurde. Und ob es nicht derzeit andere essenzielle Themen für uns Menschen gibt, z.B. um Krieg und Frieden, um die wir uns kümmern müssten….
Meiner Meinung nach stehen wir Menschen auf dem Punkt, wo sich die Menschen feindlich gegenüberstehen, wo das menschliche Klima – Zufriedenheit, Freundlichkeit, Glück, Gesundheit – sehr angeschlagen ist. Ja, es geht um was, um vieles. Wofür lohnt es sich zu kämpfen? Müssen wir kämpfen? Das Kämpfen gegeneinander macht uns müde und kaputt, krank. Ein Kampf füreinander ist der eines ehrlichen Mitteilens, eines fairen Gesprächs, was Frieden schafft.
Mein Vorschlag wäre nun, mit dem Vorbild von Jens Lehrichs Sendung „Fair Talk“, dass verschiedene Experten zum Thema Klima etc. zusammenkommen und mit der Kultur von Achtsamkeit auf Augenhöhe zusammen sprechen: „mit ehrlichem Mitteilen, Zuhören, Toleranz, Finden von Verbindendem“. – gegen Rechthaberei, für ein Nachdenken und Verstehen.
Für ein demokratisches Miteinander, für den Mut zur Offenheit im Denken und verschiedene Perspektiven. Nur so kann sich jeder ein eigenes Bild frei von Fremdbestimmung machen, was ausschlaggebend für die Bildung von freier Selbstbestimmung ist.
Sonja Joas-Führer ist stellv. Schwarmbeauftragte im Kreisverband Augsburg der Partei dieBasis